Danny da Costa und Leon Bätge sind zu Gast beim Eintracht-Fanclub Merenberg
“Die Eintracht kommt” heißt eine Aktion des Bundesligisten aus Frankfurt, bei der die Fans hautnah Spieler erleben können. Am Mittwochabend haben die beiden Fußballprofis Danny da Costa und Leon Bätge den Eintracht-Fanclubg (EFC) Merenberg besucht.
Schwarz, Weiß und Rot sind die dominierenden Farben in der mit großen Eintracht-Fahnen dekorierten Sporthalle. Auch viele Fans tragen Trikots, Shirts oder Schals in den Farben ihres Lieblingsvereins. Die Besuche von Eintracht-Spielern hatten in der Vergangenheit stets zu den Höhepunkten des Fanclubs gehört, sagt der Vorsitzende des EFC Merenberg, Wolfgang Weyand. Er erinnert an die Fußball-Weltmeister Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein, die ebenso wie Eintracht-Präsident Peter Fischer schon in Merenberg zu Gast waren.
Dass heute wieder einmal Eintracht-Spieler in Merenberg begrüßt werden könnten sei keineswegs selbstverständlich, betont Weyand. Bei der Gründung 1975 habe es gerade einmal eine Handvoll Fanclubs gegeben, heute seien es insgesamt 750. Nur sechs würden pro Jahr besucht. “Es dauert also 125 Jahre zum nächsten Mal”, rechnet er lachend vor.
Das Fantreffen sei das Gegenmodell zu den Bundesligaspielen, erklärt Julian Schneider, Fanbeauftragter von Eintracht Frankfurt und ergänzt: “Normalerweise kommt ihr zu uns in den Frankfurter Stadtwald” Schneider eröffnet die Diskussionsrunde mit den ersten Fragen an die beiden Eintracht-Profis und fordert dann die Fans auf, Fragen zu stellen.
“Wie hat sich dein erstes Bundesligator angefühlt?” möchte Timm Weyand von Danny da Costa wissen. “Großartig”, antwortet der Verteidiger und gewährt bereitwillig Einblick in seine Gefühlswelt vom vergangenen Samstag.
Im Verlauf des Abends erzählt er von seinem Debüt als Profi, das er bei Bayer Leverkusen feierte, mit gerade einmal 17 Jahren und ausgerechnet bei einem Spiel in der Europa-League gegen Atlético Madrid. “Da hatte ich einen Puls von 200”, lacht der 24-jährige.
Für Leon Bätge ist Eintracht Frankfurt die erste Station als Profispieler. Aus der Jugend in Wolfsburg gekommen, hat der Torwart in Frankfurt gleich Bekanntschaft gemacht mit Manfred “Moppes” Petz. ” Nach dem ersten Training habe ich gepumpt wie ein Maikäfer”, verweist der 20-jährigen auf die knallharten Schüsse des Eintracht-Torwarttrainers. Nachdem das Eis gebrochen ist, kommen viele Fragen aus dem Publikum, Schule oder Fußballprofi? Diese Frage stellt sich für da Costa und Bätge nicht. Beide Spieler haben trotz Profikarriere nie die Schule vernachlässigt und ihr Abitur in der Tasche. Auf die Frage, was sie in ihrer Freizeit gerne machen, antwortet da Costa: “Am Main spazieren gehen”. Das bringt dann doch einige zum Schmunzeln. Die Frage nach der sportlichen Qualifikation für Europa darf ebenso wenig fehlen wie nach dem Videobeweis oder den bei Fans so unbeliebten Montagsspielen.
Im Anschluss an die knapp einstündige Fragerunde verlassen die beiden Eintracht-Profis das Podium. Jetzt ist Autogrammstunde angesagt. Geduldig stehen die Fans an, um sich alles mögliche signieren zu lassen. Die Unterschriften der beiden Eintracht-Profis zieren jetzt Trikots, Schals, Fußballschuhe, ja sogar Handyhüllen. Es werden Fotos und Selfies gemacht, machmal sind sogar drei Generationen von Fans zusammen mit den Spielern auf einem Bild. Die beiden Profikicker präsentieren sich freundlich und gehen locker mit den Fans um. Das macht die zehn Jahre alte Amy Krause aus Heckholzhausen mutig, die mit Mama, Opa und ihrer Freundin Giuliana zum Fantreff gekommen ist. Sie fragt Leon Bätge, ob sie ihn mal umarmen darf. Der lächelt, nickt und Amy packt zu. Strahlend steht sie in der Sporthalle. Den Abend wird sie so schnell nicht vergessen, ebenso wie alle anderen Eintracht-Fans, die beim Fantreff mit dabei waren.
Veröffentlicht im Weilburger Tageblatt
Fotos: Henche